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Hamburger Gesellschaft für Thaiistik e.V.

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Dorothea von Staden
Aus meinen Erinnerungen an Thailand

Ratburi und Ko Sichang

neu bearbeitet: FEB 2020

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Viele schönfarbige Vögel gab es bei uns im großen Baumgarten, ich meine aber, daß sie kaum oder nur wenig gesungen haben. Die meisten und schönsten Vögel habe ich auf einer Fahrt mit unserem großen Hausboot nach Ratburi gesehen, wo wir herrliche Wochen verlebten. Der Exregent, seinen langen Namen habe ich leider vergessen, hatte uns nach Ratburi eingeladen und uns für die Zeit unseres Aufenthalts ein hochgelegenes Haus mit voller Einrichtung gegeben. Unzählige Stufen führten hinauf, aber wir blieben auch meistens auf der Höhe. Nur wenn uns der freundliche Regent einlud, kamen wir ins Tal, wo er sein Schloß hatte. Wir waren oft bei dem freundlichen alten Fürsten zu Gast, und es war jedesmal ein Erlebnis. Es gab soviel an Raritäten zu sehen, und er ließ uns alles, was wir nur gern sehen möchten, von den Herren seiner Umgebung zeigen. - Auf einem anderen Hügel lag ein damals unbewohntes Schloß des Königs. - Viele Laubwälder gab es in der Gegend, so daß meine Mutter, wie sie immer sagte, sich fast wie in Deutschland vorkam. Freilich waren die Leoparden und anderes Wildgetier, das dort zuhause war, nicht gerade deutsch. Aber schön war es dort und ich gäbe viel darum, wenn ich ein Bild davon hätte. Auf der Flußfahrt hin und zurück, ich glaube, wir fuhren über mehrere Flüsse, sahen wir am Ufer viele Affen, und wenn wir Halt machten, kamen die zutraulichen Dorfbewohner und betrachteten uns und alles, was wir anhatten. Viel war es nicht, immerhin etwas mehr als ihre Kleidung, die ihnen aber hübsch stand, und die nackten Kinder - die kleinen Mädchen trugen nur eine Kette mit silbernem Feigenblatt - mit den schönen Augen waren mein Entzücken. Andre "Sommerfrischen" - was für eine Jahreszeit es war, weiß ich nicht mehr, nur daß es nicht die Regenzeit war - erlebten wir auf der kleinen Insel Kohsitschang im Golf vor der Menammündung. Da hatte uns ein freundlicher Prinz, dessen Namen ich auch nicht mehr weiß, ein Häuschen zur Verfügung gestellt. Es war primitiver als das in Ratburi, auch was die ganze Ausstattung betraf, aber doch hübsch und für unsere Zwecke genügend. Äußerlich ähnelte es den Rasthäusern bei den Tempeln, und wir verkleideten eine offene Seite mit Segeltuch, wir wären sonst auch nie allein gewesen. Hier waren die Leutchen des kleinen Fischerdorfs noch wißbegieriger als die von Ratburi. Aber den eigenen Charme der Siamesen hatten sie auch. - Meinem Vater machte es Spaß mit dem Hammer bewaffnet hinauszuschwimmen, mit dem er Austern von den Bänken oder Felsen löste und uns täglich eine schöne Portion mitbrachte.

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