Originalbericht:
NOV 2000
überarbeitet:
AUG 2019
Auf dem Reißbrett ist die Zukunft Müang Sings schon geplant. Der künftige Bebauungsplan stützt sich auf das vorgegebene Quadrat und behält die Straßeneinteilung bei. Die Planung geht von einer erheblich größeren Besiedlungsdichte aus, ist also sehr weit vorauseilend in der Hoffnung auf eine starke Zunahme der Einwohnerzahl, mindestens etwa um 2,6 % jährlich, wie es für die gesamte Provinz Luang Nam Tha in den 1980er Jahren der Fall war. Müang Sing hat sich aber anders entwickelt. Zwischen 1988 und 1992 betrug der Zuwachs weniger als 1,5 % pro Jahr. Anscheinend waren sowohl die Stadt als auch der Distrikt Müang Sing während der letzten zwei bis drei Jahrzehnte Netto-Emigrationsgebiete. Man wird sehen, ob sich diese Entwicklung in der Zukunft wendet.
Dies ist der Stadtbebauungsplan vom 01.02.1991
Der Stadtplan der Zukunft vom 01.02.91 behält den historischen Grundriss der Stadt bei.
Lediglich der vorgesehene zentrale Park ist um ein Quadrat näher an die Handelsstraße nach China gerückt. Die Westecke (oben links) ist offengelassen. Aber hier hat die Gegenwart die Zukunft schon überholt, da im Westen heute die Siedlung der GTZ mit massiven Häusern steht.
Das alte Stadtgebiet innerhalb des Walls umfasste etwa 64 ha. Das gesamte Gebiet mit heute 83,3 ha, also etwa 20 ha außerhalb des Walls, soll wie folgt genutzt werden:
Nutzung | Fläche in ha | Fläche in % |
---|---|---|
Verwaltung | 12,0 | 14,4 |
Geschäfte (mit) Wohnungen | 6,4 | 7,7 |
Handel (Markt) | 1,9 | 2,3 |
Wohngebiete | 48,0 | 57,6 |
Park | 15 | 18,0 |
Sollte dieser Plan wirklich realisiert werden, so würde die Zahl der Wohnhäuser nahezu verdoppelt und die Einwohnerzahl drastisch erhöht werden. Außerdem wüde die Besiedlung gleichmäßiger verteilt sein. Geplant sind zwei ausgedehnte Parks, einer im Norden (Siang In und Siang Lae), einer in der Nähe des Distriktkrankenhauses im Osten, mit großen Blumengärten und Restaurants.
Diese kühne Vision unterstreicht die Erwartung der Behörden, dass sich Müang Sing sowohl zu einem bedeutenden Touristenzentrum als auch zu einem regionalen Handelszentrum entwickeln wird. Aus heutiger Sicht wäre es sicher zu optimistisch, Müang Sing schon als Schnittpunkt des sogenannten ökonomischen "Quadrangel" (Birma, China, Laos und Thailand) zu sehen. Aber die Kombination von Handel und alternativem Tourismus, begründet in der ethnischen Vielschichtigkeit und dem Reichtum an kultureller Tradition, erscheint aussichtsreich. In dieser Hinsicht dürfte die Wiederentdeckung von Müang Sing als historische Stätte von Bedeutung sein.